fbpx
Die Bedeutung von Musik bei freien Trauungen
28. Oktober 2024
Hochzeitstraditionen – auch bei freien Trauungen?
20. Januar 2025
Die Bedeutung von Musik bei freien Trauungen
28. Oktober 2024
Hochzeitstraditionen – auch bei freien Trauungen?
20. Januar 2025

Die Einbindung von Kindern während einer freien Trauung

Hochzeiten sind ein magischer Moment im Leben eines Paares, an dem Familie und Freunde zusammenkommen, um die Liebe und den Beginn eines neuen Lebensabschnittes zu feiern. Oft sind Kinder ein wichtiger Bestandteil dieser festlichen Atmosphäre. Egal, ob es die Kinder des Brautpaares selbst sind oder von engen Verwandten und Freunden. Die Einbindung von Kindern kann nicht nur die Zeremonie selbst, sondern auch die Familiendynamik und die Erinnerungen an diesen besonderen Tag bereichern. Oftmals sind Kinder während einer freien Trauung aber auch eine Herausforderung für das Brautpaar und den Trauredner oder die Traurednerin, denn 45 Minuten, in denen man „still sitzen“ und zuhören soll, kann insbesondere für die Kleinsten oft anstrengend sein. Genau aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Jüngsten mit in die Zeremonie einzubinden, um ein einmaliges Erlebnis für alle zu schaffen. Es ist empfehlenswert, die Paare schon während des Traugespräches zu fragen, ob und wie viele Kinder in welchem Alter anwesend sein werden und gemeinsam zu überlegen, wie eine Einbindung möglich ist. Hier findest du einige Beispiele:

Das eigene Kind oder fremde Kinder?

Eine ganz wichtige Frage, bei welcher du als Trauredner oder Traurednerin das Brautpaar unbedingt beraten solltest. Grundsätzlich sollte man immer eins Bedenken: Auch für Kinder ist eine Hochzeit ein ganz besonderes Ereignis, dass sie vermutlich noch nie vorher miterlebt haben. Das bedeutet, dass selbst das „liebste“ Kind, an dem Tag völlig unerwartet reagieren kann. Die Eltern sind angespannt und aufgeregt, gerade bei kleinen Kindern überträgt sich häufig dieses Gefühl auf sie selbst, womit sie vielleicht nicht gut umgehen können, denn Mama und Papa sind „anders“. Gerade in solchen Situationen suchen die Kinder oft Nähe zu ihren Eltern, was aber bei einer freien Trauzeremonie für Eltern sehr anstrengend sein und den Moment „beeinträchtigen“ kann.

Hat das Brautpaar bereits eigene (kleine) Kinder ist es daher empfehlenswert, dass sie im Vorfeld eine Person definieren, die die Verantwortung für das Kind während der Trauzeremonie übernimmt. Diese Person sollte eine enge Bindung zu dem Kind haben, damit es im schlimmsten Fall den Trauort verlassen kann. Leider sind das oft die Großeltern oder andere enge Freunde, die diesen besonderen „Moment“ dadurch auch verpassen oder nicht komplett miterleben können. Da es jedoch an dem Tag und insbesondere während der Trauung um das Brautpaar geht, sollten die beiden diesen Moment genießen dürfen.

Sind es nicht die eigenen Kinder, sondern Kinder von Freunden und Verwandten gibt es auf jeden Fall schon einmal eine Betreuungsperson. Das heißt allerdings nicht, dass Kinder die Zeremonie nicht stören. Wenn Kinder die Trauzeremonie stören, haben die meisten Eltern ausreichend Verständnis, den Trauort mit ihren Kindern zu verlassen. Aber eigentlich hat das Brautpaar die Gäste ja eingeladen, damit alle diesen besonderen Moment miterleben können. Aus diesem Grund sollte man Kindern immer eine „Aufgabe“ geben, auf die sie gespannt warten. Denn dann fällt es gleich viel, viel leichter zuzuhören, um den eigenen großen Moment nicht zu verpassen.

Kinder tanzen in einem Kreis Händchen haltend mit dem Brautpaar auf ihrer Hochzeit

Wie kann man Kinder in eine freie Trauung einbinden?

Kinder können auf verschiedene Weisen in eine Trauzeremonie miteingebunden werden, hier findest du ein paar Beispiele:

Als Blumenkinder

Klassisch und zeitlos – Blumenkinder sind immer eine entzückende Wahl. Die Kinder können zum Einzug oder zum Auszug des Brautpaares mit Körbchen voll Blütenblättern durch die Menge gehen und diese verstreuen. Tolle Bilder sind garantiert. Diese ehrenwerte Aufgabe kann sowohl von den eigenen als auch von fremden Kindern übernommen werden. Zusätzlich können Kinder auch beim Einzug ein Schild halten, auf dem beispielsweise steht: „Papa, hier kommt deine Braut“. Auch so eine Handlung ist sehr emotional und sorgt für tolle Bilder.

Als Ringträger

Auch als Ringträger können die Kleinsten zum Einsatz kommen und dabei die kostbaren Eheringe während der Trauung präsentieren. Wichtig ist, dass die Kinder von hinten nach vorne durch die Stuhlreihen laufen dürfen, um eben auch einen ganz besonderen Auftritt zu haben. Meistens sitzen die Kinder in den ersten Reihen, daher sollte man mit den Eltern oder den Kindern selbst vor der Trauung besprechen, dass sie zum richtigen Zeitpunkt auch am richtigen Ort sind. Gibt es mehrere Ringträger eignet sich auch eine coole „Ring Security“, die gemeinsam nach vorne läuft und die Ringe bringt. Natürlich sollte diese Handlung nicht nur durch einen großen Applaus der Gäste, sondern auch durch das Einspielen von Musik noch mal verstärkt werden.

Glöckchen bimmeln und Seifenblasen pusten:

Klingt schon danach, als würde sich jedes Kind darüber freuen. Seifenblasen eignen sich besonders gut für den Ein- und Auszug. Es gibt extra kleine „Wedding Bubbles“, die man den Kindern vor der Trauung aushändigen kann. Eine andere schöne Idee sind die sogenannten Hochzeitsglocken, welche die Kinder ebenfalls vor der Trauung bekommen. Diese können nicht nur während des Ein- oder Auszug zum Einsatz kommen, sondern auch während deiner Rede. Such dir ein „Schlüsselwort“ und erkläre  den Kindern im Vorfeld, dass sie jedes Mal „bimmeln“ sollen, wenn du dieses spezielle Wort nutzt. Natürlich solltest du es dann auch während deiner Rede das ein oder andere Mal einbauen und besonders betonen. Und auch zum Kuss eigenen sich die Glocken hervorragend.

Vorträge:

Ältere Kinder können eine besondere Rolle spielen, indem sie selbst etwas während der Trauzeremonie vortragen. Das können Wünsche, Gedichte oder auch ein eigenes Versprechen an die Eltern sein. Dies gibt ihnen die Gelegenheit, sich einzubringen und ihre Gefühle selbst auszudrücken. Die Worte eines Kindes können oft besonders berührend sein und eine weitere emotionale Ebene in die Zeremonie bringen.

Brautpaar steckt ihrere Tochter während ihrer Trauzeremonie ebenfalls einen Ring an den Finger

Gemeinsame Rituale:

In vielen freien Trauungszeremonien werden Rituale durchgeführt, um die Vereinigung des Paares zu symbolisieren. Kinder können in diese Rituale mit einbezogen werden, um ihre Bedeutung zu verstärken. Beim Sandritual gießt beispielsweise jedes Mitglied der Familie Sand in ein gemeinsames Gefäß oder entzündet beim Kerzenrituale eine Kerze, um den Zusammenhalt der Familien zu symbolisieren. Diese Beispiele sind von der Symbolik so stark und einfach verständlich, dass selbst die kleinsten Kinder sie schon verstehen können, da sie sehen, was passiert. Die tausend Sandkörner fließen ineinander und lassen sich nicht mehr trennen, so wie die Familie an dem Tag zusammenwächst. Diese Rituale können daher auch speziell für Patchwork-Familien eine ganz besondere Bedeutung mit sich bringen, da hier nicht nur die Liebe zwischen dem Brautpaar gefeiert wird, sondern auch die Idee, von einer Verschmelzung der Familie. Es gibt aber noch andere Rituale, in welche Kinder mit einbezogen werden können. So kann beispielsweise eine Familienurkunde unterschrieben werden, die hinterher einen Platz zu Hause bekommt und die ganze Familie immer wieder an ihr Versprechen zueinander erinnern soll. Natürlich kann man sich hier auch den kleinsten Familienmitgliedern anpassen, sodass alle mit ihrem Fingerabdruck unterschreiben. Kreative Ritualideen sind hier besonders gefragt. 

Familienversprechen:

Viele Paare entscheiden sich dazu, sich gegenseitig ein Eheversprechen zu geben. Dieser Moment sollte dem Paar vorbehalten bleiben, da es ein wichtiger und persönlicher Moment ist. Einige Paare entscheiden sich aber auch dazu, im Anschluss an die eigenen Eheversprechen noch ein Familienversprechen vorzutragen. Dieses kann sowohl romantisch als auch lustig gestaltet sein. Beispiel: „Wir möchten dir versprechen, auch weiterhin jeden Tag ausgiebig zu kuscheln, jedes Wochenende zu spielen und immer mal wieder einen Süßigkeiten-Tag einzulegen…“
Solche Versprechen an Kinder sind hoch emotional und zeigen auch dem Kind, welch wichtige Rolle es an dem Tag und in der Familie einnimmt.

Neben den oben genannten Möglichkeiten gibt es natürlich noch zahlreiche weitere kreative Wege, wie die Kleinsten aktiv in die Trauzeremonie eingebunden werden können. Die Einbindung von Kindern kann individuell gestaltet werden, um die Persönlichkeiten, Interessen und Talente der Kleinen optimal zur Geltung zu bringen.

Brautpaar gibt sich das Ja-Wort während im Hintergrund ein Gast ihr Baby auf dem Arm hält

Wichtige Tipps für die Umsetzung

Jetzt, da du weißt, wie Kinder zur Trauzeremonie beitragen können, ist es wichtig zu bedenken, dass die Einbindung von Kindern sorgfältig geplant werden muss. Hier sind einige Tipps, wie du dies als Trauredner erfolgreich umsetzen kannst:

Gespräche mit dem Brautpaar:
Sprich mit dem Brautpaar darüber, wie sie sich die Einbindung der Kinder in ihre Zeremonie vorstellen. Höre auf ihre Wünsche und Ideen und arbeitet gemeinsam daran, wie die Kinder am besten integriert werden können. Berate sie aber auch und verdeutliche, dass die Kinder dazugehören und einbezogen werden sollten. Differenziere zwischen eigenen und fremden Kinder und hebe hervor, dass es unheimlich wichtig sein kann, die Kinder mit einzubinden, damit alle einen emotionalen und schönen Moment erleben.

Passende Aufgaben wählen:
Stelle sicher, dass die Aufgaben, die den Kindern übertragen werden, ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechen. Überlege, welche Rolle oder Verantwortlichkeiten am besten zu ihnen passen und ihnen gleichzeitig auch Freude bereiten.

Proben mit den Kindern:
Wenn möglich, plane eine Probe mit den Kindern vor Beginn der Trauzeremonie ein, um sicherzustellen, dass sie sich wohl fühlen und verstehen, was von ihnen erwartet wird. Dies hilft, die Nervosität am Tag der Hochzeit zu reduzieren. Am besten sprichst du mit den Eltern und Kindern vor der Trauzeremonie und stellst dich selbst auch vor. So wissen die Kinder wer du bist und das sie dir vertrauen können.

Kinderfreundliche Sprache:
Verwende während der Trauzeremonie eine kinderfreundliche Sprache und erkläre, was gerade passiert. Dies hilft den Kindern, die Zeremonie besser zu verstehen und sich daran zu beteiligen.

Geduld und Flexibilität:
Kinder können unberechenbar sein, also sei geduldig und flexibel, falls etwas nicht so läuft, wie geplant. Halte dir einen Notfallplan bereit, falls die Kinder während der Zeremonie unerwartet nervös oder unruhig werden. Vielleicht hast du auch ein bisschen Schokolade oder kleine Spielzeuge dabei, um die Kinder während der Trauzeremonie von ihren Aufgaben überzeugen zu können. Beispiel: Ich tausche diesen Schokoriegel gegen deine Eheringe!

 

Du möchtest auch diesen wundervollen Beruf lernen und bist auf der Suche nach einem für dich passenden Ausbildungsangebot? Alle Informationen und Lehrinhalte rund um die online Ausbildung bei der bergischen Trauschmiede findest du hier

Du bist kein Trauredner*in sondern Braut oder Bräutigam? Dann schau doch mal auf unserem  Traufräulein Blog vorbei.  Hier findest du viele Ideen zur Gestaltung eurer freien Trauzeremonie und Traumhochzeit.

 

Fotos: Rockstein Fotografie & Joanna Baker,