Wo dürfen wir freien Abschiedsredner eigentlich beerdigen? Diese Frage wird uns häufig gestellt denn als freier Redner beerdigt man normalerweise nicht auf kirchlichen Friedhöfen, wovon es aber natürlich die meisten gibt.
Natürlich werden aber auch Menschen beerdigt, die keinen Kirchenbezug hatten und für diese gibt es andere Möglichkeiten, die wir euch heute vorstellen möchten.
In erster Linie sind es die Städtischen Friedhöfe und Begräbniswälder, auf denen wir freien Redner unterwegs sind.
Insbesondere die Begräbniswälder werden immer beliebter, sodass einige bei uns in der Region schon jetzt keine freien Bäume mehr zur Verfügung haben.
Man spricht in diesem Fall auch von einer Waldbestattung, denn diese Friedhofsart ist eigentlich ein Wald, der öffentlich zugänglich ist, durch den man spazieren kann und der auch keine Grabsteine enthält. Die Bäume sind mit Nummern versehen und unter den jeweiligen Bäumen werden die Menschen beerdigt. Es gibt auch hier Einzelgräber, das heißt eine Person liegt unter einem Baum. Meistens werden jedoch mehrere Personen unter einem Baum beerdigt. Die Bäume kann man sich, wenn man das möchte, bereits vor dem Tod aussuchen und reservieren. Allerdings ist hier lediglich eine Feuerbestattung, also eine Urnenbeisetzung möglich und eben keine Erdbestattung im Sarg. Meistens gibt es in den Begräbniswäldern keine Kapellen oder Räumlichkeiten für die Trauerzeremonie, sodass die Beerdigungen oft entweder direkt an dem Baum oder auf einem Platz in der Nähe des Eingangsbereiches stattfindet.
Das solltest du natürlich unbedingt bedenken, insbesondere in Bezug auf das Wetter und mögliche Technik, die du benötigst.
Neben den Begräbniswäldern beerdigen wir oft auf Städtischen Friedhöfen. Oft sind Städtische Friedhöfe direkt neben den kirchlichen Friedhöfen gelegen. Du solltest dich also unbedingt im Vorfeld über die genaue Adresse und die richtige Kapelle informieren.
Eine weitere Alternative ist eine Trauerfeier bei einem Bestattungsunternehmen. Es gibt Bestattungshäuser die eigenen Kapellen oder einfach Räumlichkeiten haben, in denen die Trauerfeier umgesetzt werden kann. Die Beisetzung der Urne folgt dann häufig zu einem späteren Zeitpunkt auf einem Friedhof oder sie wird von den Angehörigen mit nach Hause genommen.
Ob wir freien Redner auch auf kirchlichen Friedhöfen beerdigen dürfen, hängt von der jeweiligen Kirchengemeinde ab.
Jetzt stellst du dir vielleicht die Frage, warum wir auf einem kirchlichen Friedhof als freier Redner überhaupt beerdigen sollten, denn die Menschen sind ja dann voraussichtlich auch gläubig und wünschen sich entsprechend eine kirchliche Bestattung.
Tatsächlich ist es so, dass viele Menschen Familiengräber auf kirchlichen Friedhöfen haben und gerne in diesen, also bei ihrer Familie, beerdigt werden möchten. Das setzt allerdings voraus, dass sie zum Todeszeitpunkt ein Mitglied der Kirche waren, weshalb einige Menschen auch vor ihrem Tod wieder der Kirche beitreten. Jedoch heißt das nicht unbedingt, dass sie auch konfessionell beerdigt werden möchten.
Leider sind die meisten Kirchengemeinden sehr strikt und erlauben keine Trauerfeiern durch einen freien Redner auf ihren Friedhöfen, auf jeden Fall nicht in der Kapelle.
Was manche Kirchengemeinden erlauben, sind aber Zeremonien direkt am Grab. In diesem Fall würde deine Rede, bzw. eigentlich die gesamte Trauerfeier eben nicht in der Kapelle, sondern ausschließlich am Grab stattfinden.
Aber auch hier gilt, dass Ausnahmen die Regel bestätigen, denn es gibt mittlerweile auch kirchliche Friedhöfe, die einem freien Redner das Reden in der Kapelle unter verschiedenen Voraussetzungen gestatten.
Neben den Begräbniswäldern und städtischen bzw. kirchlichen Friedhöfen gibt es natürlich auch noch andere Orte, wo eine Beisetzung stattfinden kann. Beispielsweise bei einer Seebestattung, einer Wiesen- oder Luftbestattung. Das sind allerdings so spezielle Fälle, dass du dich in diesem Fall über den genauen Ablauf mit dem Beerdigungsinstitut im Vorfeld abstimmen solltest.
Mit welchen beiden Begriffen du allerdings unbedingt vertraut sein solltest, sind Feuer und Erdbestattung.
Bei einer Feuerbestattung werden die verstorbenen verbrannt und die Asche wird für gewöhnlich in einer Urne niedergelassen, weshalb man auch von einer Urnenbestattung spricht.Bei einer Urnenbestattung kann es sein, dass die Beerdigung erst 2-4 Wochen nach dem Todestag stattfindet, da die Leiche bereits früher eingeäschert wird.
Anders ist das bei der sogenannten Erdbestattung, wo die Leiche in einem Sarg niedergelassen wird. Hier findet die Beisetzung meist spätestens 7 Tage nach dem Tod statt, was für uns Redner natürlich zeitlich manchmal herausfordernd ist. Ein Sarg wird eigentlich immer in die Erde niedergelassen. Eine Urne kann entweder ebenfalls in die Erde gelassen werden oder einen Platz in dem sogenannten Kolumbarium bekommen.
Du möchtest mehr über freie Beerdigungen erfahren? Ein Inhaltsverzeichnis unserer Online Ausbildung zum Abschiedsredner findest du hier.
Bilder Unsplash
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