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Ist eine IHK Zertifizierung als freier Trauredner notwendig?
25. März 2024

Das Leben ist voller Momente die uns prägen – und die Hochzeit ist zweifellos einer der denkwürdigsten. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, eine zentrale Rolle in der Hochzeit eines Paares zu spielen und freier Trauredner oder freie Traurednerin zu werden? Oder bist du gerade auf der Suche nach einer erfüllenden Tätigkeit, die Emotionen, Worte und Menschen in den Mittelpunkt stellt? Dann könnte der Beruf des freien Redners genau das Richtige für dich sein. In diesem Blogbeitrag möchte ich dir zeigen, welche Möglichkeiten du hast den wohl schönsten Job der Welt auszuüben und freier Trauredner oder freie Traurednerin zu werden. Außerdem geht es um wichtige Fragen, die sich häufig im Zusammenhang mit dem Beruf des freien Redners und der damit eingehenden Selbständigkeit ergeben. Viel Spaß beim Lesen.

Ist freier Trauredner ein Beruf?

Die Frage ist ganz leicht und eindeutig mit „Ja“ zu beantworten!  Freier Trauredner ist ein Beruf, der in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Viele Paare wünschen sich eine individuelle und persönliche Trauzeremonie, die sich von traditionellen kirchlichen oder standesamtlichen Trauungen unterscheidet und ihre einzigartige Geschichte widerspiegelt. Und genau darum geht es bei der freien Trauzeremonie, denn ein freier Trauredner gestaltet die Zeremonie nach den Wünschen des Paares, erzählt ihre Geschichte und verleiht dem Hochzeitstag eine einzigartige Note. Auch wenn die freie Trauung – so wie auch die kirchliche – ein symbolischer Akt ist, da nur die standesamtliche Hochzeit ein Brautpaar auch vor dem Gesetzt verheiratet, ist diese symbolische Zeremonie für viele Paare deutlich wichtiger als das Standesamt, wo oft der bürokratische Akt im Vordergrund steht. Die Arbeit des freien Redners ist zwar dem Entsprechend nicht „notwendig“ sondern mehr ein „Luxusprodukt“, was jedoch für viele Paare eben eine sehr wichtige Rolle spielt. Ein freier Trauredner führt Gespräche mit dem Brautpaar, mit den Angehörigen, erarbeitet eine emotionale und persönliche Rede und hält diese am Tag der Hochzeit. Für diese Dienstleistung wird er vergütet, ein ganz „normaler“ Beruf eben.

Was muss man tun, um Trauredner zu werden?


Grundsätzlich gibt es keine vorgeschriebene Ausbildung die man absolvieren muss, um als freier Redner tätig zu sein. Es gibt allerdings Wege, sich zum freien Trauredner oder zur freien Traurednerin ausbilden zu lassen, wie zum Beispiel hier bei der Bergischen Trauschmiede. In unseren Webinaren geben wir den Teilnehmern alle Werkzeuge mit an die Hand, um als Trauredner erfolgreich zu sein: Vom ersten Schritt in die Selbständigkeit, über das Kennenlernen des Brautpaares bis hin zur Strukturierung und Umsetzung der Traurede.

Auch wenn man in Theorie keine Ausbildung braucht macht es durchaus Sinn, nicht einfach „blind“ in den Job zu starten, denn es gibt eine Menge Dinge, die man beachten sollte. Auch wenn man sich selbst sicher im Schreiben und Halten von Reden fühlt gibt es Instrumente einer freien Traurede, wie beispielsweise die Traurituale, mit denen man sich im Vorfeld vertraut machen sollte. Es gibt herausfordernde Situationen, die man ohne Erfahrung oder Hilfestellung kaum händeln kann und natürlich ist es immer hilfreich, ein gutes und enges Netzwerk zu haben, um sich bei schwierigen Fällen austauschen zu können. Ein „Blick von Außen“ auf die eigene Arbeit ist gerade für Selbständige unerlässlich und „gemeinsames Denken“ ein sehr hilfreiches Instrument.

Folgend sind daher einige Schlüsselschritte aufgeführt, die eine gute Ausbildung zum Freien Trauredner enthalten sollte:

 

Die Theorie:

Viele Trauredner arbeiten auf freiberuflicher Basis oder starten als Kleinunternehmer. Dieses Thema ist unheimlich wichtig, da die Steuer-Thematik und mögliche Voraus- und Nachzahlung bzw. die entsprechenden Anmeldungen, Versicherungen etc. getätigt werden müssen. Das bedeutet, dass diese Thematik schon sehr früh als Grundlage behandelt werden sollte. Bei unserer Online Ausbildung ist das aus diesem Grund auch das erste Thema, womit wir uns beschäftigen.

Was ebenfalls früh behandelt wird ist die „Vermarktung“, denn letztendlich kann man in dem Job ja erst „durchstarten“, wenn man auch Aufträge erzielt. Wie man an Aufträge kommt, was man bei der Erstellung von Webseiten, Flyern oder auch bei Messebesuchen beachten sollte, wird daher ebenfalls früh behandelt.

Im Anschluss sollte man die theoretischen Grundlagen erlernen. Dazu gehören unter anderem die einzelnen Arbeitsschritte eines Trauredners, vom Kennenlernen des Brautpaares, über das Erstellen eines Traukonzeptes, dem Schreiben der Rede inkl. verschiedener stilistischer Mittel, bis hin zum Halten der Traurede und der Nacharbeit. Dabei ist es immer gut sich vorab mit möglichen Schwierigkeiten und Fehlern die passieren können auseinander zu setzen. Dieses Wissen kann durch einen guten Ausbilder übermittelt werden.

Die Praxis:

Die Theorie ist wichtig, aber nichts ersetzt die Praxis. Bei einer guten Ausbildung erarbeitest du schon während des Lernprozesses eine erste eigene Rede und trägst diese auch vor um praktische Erfahrung zu sammeln. Du begleitest deinen Ausbilder zu einer echten freien Trauung um zu verstehen, wie die Theorie in der Praxis umgesetzt wird. In dieser Phase entstehen oft die meisten Fragen, denn während des Praxisteils lernt man oft am meisten.

Das Netzwerk:

Networking ist in der Hochzeitsbranche entscheidend. Es ist wichtig, Beziehungen zu anderen Hochzeitsdienstleistern aufzubauen, seien es Fotografen, Veranstaltungsorte oder andere Dienstleister in der Branche, die dich weiterempfehlen. Durch gute Geschäftsbeziehungen können schon zu Beginn Aufträge erzielt werden. Aber nicht nur zu anderen Gewerken sondern auch zu anderen Trauredner sollte man ein gutes Netzwerk pflegen. Auch das kann bei der Vermittlung von doppelten Anfragen hilfreich sein oder auch für Vertretungen in Krankheitsfällen. Daher liegen wir bei der bergischen Trauschmiede einen Schwerpunkt auf das große Netzwerk, wo man sich mit allen Fragen immer dran wenden kann. Wie man sich ein entsprechendes Netzwerk aufbaut und an die verschiedenen Gewerke tritt, sollte ebenfalls ein Schwerpunkt der Ausbildung sein.

 

Kann jeder Trauredner werden?

Grundsätzlich ja! Jeder, der die Leidenschaft für Geschichten und die Liebe mitbringt, kann Trauredner werden. 

Die Rolle eines Trauredners ist allerdings viel mehr als nur vor einer Gruppe zu sprechen. Folgend sind einige Qualifikationen aufgeführt, die man als freier Trauredner oder freie Traurednerin mitbringen sollte:

Persönliche Voraussetzungen: 

Die Leidenschaft für das Erzählen von Geschichten! Als Trauredner bist du nicht nur Redner, sondern auch Geschichtenerzähler. Du bist Zuhörer und Vertrauter. Du wirst oft mit Paaren arbeiten, die unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche von ihrer Trauzeremonie haben. Deine Aufgabe ist es, ihre Geschichte ehrlich und liebevoll zu erzählen. Auch die Fähigkeit, in emotional aufgeladenen Momenten Ruhe zu bewahren, ist essentiell.

Kommunikative Fähigkeiten: 

Ein freier Trauredner sollte nicht nur gut reden können, sondern insbesondere auch gut zuhören und Informationen filtern können. Er sollte gute Fragen stellen können und das Talent besitzen, auch mit schwierigen Geschichten umzugehen. 

Ein Brautpaar erzählt dem freien Redner seine ganz eigene Geschichte, mit allen Höhen und Tiefen. Mit wunderschönen aber manchmal auch schwierigen und herausfordernden Situationen. Als freier Trauredner musst du all diese Informationen aufnehmen, filtern, die richtigen Fragen stellen und daraus eine persönliche und berührende Rede schreiben, auch wenn das bei manchen Paaren gar nicht so einfach ist. 

Empathie und Einfühlungsvermögen: 

Der Beruf des freien Redners erfordert dem entsprechend ein tiefes Verständnis für die Emotionen und Geschichten anderer. Du musst dich in verschiedene Kulturen, Lebensgeschichten und Persönlichkeiten hineinversetzen können, um die Liebesgeschichte des Brautpaares authentisch und ehrlich zu erzählen.

Belastbarkeit: 

Der Beruf des freien Trauredners ist – anders als viele zunächst vermuten – nicht mal eben so gemacht. Es entsteht oft der Eindruck, dass man „nur“ 45 Minuten eine Rede hält und der Job damit erledigt ist. Dabei ist die eigentliche Arbeit gar nicht das Halten der Rede, sondern alles drumherum. Das Führen der Kennenlern- und Traugespräche, welche oft spät abends oder am Wochenende stattfinden, da die meisten Paare berufstätig sind. Das Konzeptionieren und spätere Schreiben einer Traurede. Und natürlich auch die Nacharbeit. Die Umsetzung, also das Halten der Traurede, erfolgt ebenfalls meistens am Wochenende sodass man als freier Trauredner damit rechnen muss, viele Abendstunden und Wochenendtage arbeiten zu müssen.

Aber auch Themen, die nicht unbedingt mit der Rede an sich, sondern viel mehr mit der Selbständigkeit zu tun haben, erfordern viel Disziplin. Ein dauerhaftes Marketing, aktuelle Webseiten, Messebesuche, Social Media Arbeit und vieles mehr fordern die Belastbarkeit und das Durchhaltevermögen von freien Traurednern.

Kontinuierliches Lernen: 

Trends und Erwartungen in der Hochzeitsindustrie ändern sich permanent. Ein guter Trauredner ist bereit, sich fortzubilden und immer wieder dazuzulernen, um den Bedürfnissen der Brautpaare gerecht zu werden.

Ethik und Integrität: 

Absolute Vertraulichkeit und Respekt gegenüber den Geschichten und Wünschen des Brautpaares sind unerlässlich. Jedes Paar ist einzigartig, und ihre Geschichte sollte mit Würde und Respekt behandelt werden.

Was verdienen freie Trauredner?

Das ist natürlich eine sehr wichtige Frage, wenn man darüber nachdenkt sich als freier Trauredner oder freie Traurednerin selbständig zu machen.

Diese Frage lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Der Verdienst eines freien Trauredners variiert stark durch unterschiedliche Faktoren. Vieles hängt von deiner Erfahrung, deinem Netzwerk und deiner Marketingstrategie ab. Ein sehr wichtiger weiterer Faktor ist die geografische Lage. In Deutschland liegen die Honorare für eine einzelne Trauzeremonie in der Regel zwischen 900€ und 1.800 Euro. 

Das mag im ersten Moment viel klingen, aber denke daran, dass es nicht nur um das Halten der Trauzeremonie geht. Die Vorbereitung, das Kennenlernen des Paares und das Verfassen der persönlichen Traurede sind zeitaufwendige Tätigkeiten, die auf jeden Fall vergütet werden müssen. Im Durchschnitt liegt der Zeitaufwand für ein Brautpaar bei ca. 25-30 Stunden.

Außerdem musst du in der Selbständigkeit auch deine variablen und fixen Kosten berücksichtigen, wie beispielsweise für Werbemaßnahmen, Technische Anschaffungen, Telekommunikationskosten, Kosten rund um die Webseite etc. 

Von welchen Faktoren ein Honorar abhängig ist und wie sich die einzelnen Arbeitsstunden zusammensetzen, kannst du in folgendem Beitrag nachlesen: Was kostet ein freier Trauredner

Der Beruf des Trauredners ist mehr als nur ein Job. Er ermöglicht es dir, einen der wichtigsten Tage im Leben von zwei Menschen zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Wenn du dich dafür entscheidest, wirst du Zeuge von Tränen, Lachen und unzähligen glücklichen Momenten. Und mit der richtigen Ausbildung und Vorbereitung wirst du sicherlich viele Paare auf ihrem Weg in den Hafen der Ehe begleiten und glücklich machen können.

Du möchtest auch diesen wundervollen Beruf lernen und bist auf der Suche nach einem für dich passenden Ausbildungsangebot? Alle Informationen und Lehrinhalte rund um die online Ausbildung bei der bergischen Trauschmiede findest du hier.